Ich habe mein Auslandssemester in Girona an der Universitat de Girona (UdG) verbracht. Um eines vorwegzunehmen, es war eine der schönsten und unvergesslichsten Erfahrun- gen, die ich je gemacht habe.
Es war schon immer mein Traum nach Spanien zu gehen, um dort einmal für eine gewisse Zeit zu leben. Glücklicherweise ist dieser Wunsch in Erfüllung gegangen. Girona war meine erste Wahl, da mir besonders die Lage (Nähe zu Barcelona, der Costa Brava und den Py- renäen) als auch die Stadt an sich (mit den vielen engen, kleinen Gassen) gefallen hat.
Im generellen kann ich sagen, dass die Kommunikation mit der Partnerhochschule sehr gut und unkompliziert war. Es gab dauerhaft sehr liebe Ansprechpersonen, die man bei allen Fragen / Problemen befragen konnte. Man hat zügig eine Antwort erhalten und hat sich gut aufgehoben gefühlt. Der ganze Prozess mit der Bewerbung und dem Learning Agreement verlief daher auch reibungslos.
Ich habe am Campus Montilivi Business Administration und Management studiert. Das Campusgelände fand ich sehr schön. Besonders gut hat mir die Bibliothek während der Klausurenphase gefallen, da man dort gut für die anstehenden Prüfungen lernen konnte. Ansonsten waren die Grünanlagen perfekt, um sich in der Mittagspause zu sonnen und mit Freunden zu Mittag zu essen. Generell, lässt sich sagen, dass alle Dozenten sehr nett und verständnisvoll waren und man sich bei Fragen oder Problemen immer an sie wenden konnte. Bis auf einen spanischen Kurs hatte ich alle Kurse auf Englisch belegt. Man kann sich aber generell zwischen englischen, spanischen und katalanischen Kursen entscheiden.
Die Unterkunftssuche war ehrlich gesagt etwas schwierig. Wir erhielten von der UdG den Rat vorsichtig zu sein und vor Betrügern aufzupassen, insbesondere wenn man sich die Wohnung nicht persönlich vor Ort anschauen kann. Über Plattformen wie „Idealista“ oder „De piso en piso“ kann man nach einem WG-Zimmer oder einer Wohnung suchen. Alter- nativ gibt es auch Studentenwohnheime wie die „Residència Universitària Resa Campus de
Montilivi“ oder „UNIHABIT Girona“. Aber auch durch die Erasmus-Gruppe gibt es die Mög- lichkeit ein Zimmer von vorherigen Erasmus-Studenten zu bekommen. Falls man keine Unterkunft vor der Ankunft findet, wäre dies im Nachhinein auch kein Problem gewesen. Denn vor Ort gab es noch einige Möglichkeiten ein Zimmer zu mieten.
In Girona gibt es keine große Erasmus-Organisation, daher haben wir innerhalb unserer Erasmus-Gruppe einige Aktivitäten oder Ideen vorgeschlagen, an denen sich jeder an- schließen konnte. Auch Einheimische haben einige Events für die Erasmus Studenten or- ganisiert. So haben wir uns beispielsweise am „Castell de Montjuïc“ getroffen, um den Sonnenuntergang anzuschauen, uns kennenzulernen und zu plaudern. Anschließend ließen wir den Abend in einer Bar ausklingen. Im Allgemeinen sind alle Erasmus-Studenten und Einheimische sehr offen und man findet schnell Anschluss und Freunde. Für mich war es eine großartige Erfahrung, Menschen mit unterschiedlichen Kulturen und Traditionen zu treffen, neue Sprachen zu lernen und sich auszutauschen. Auch wenn es in Girona keine eigene Organisation gab, konnte man mithilfe der App „Erasmus Barcelona“ an Ausflügen und Veranstaltungen in Barcelona teilnehmen. Wir haben zum Beispiel bei einem Ausflug nach Montserrat mit einer Wanderung mitgemacht.
Zudem organisierte die Universitat de Girona eine Stadtführung durch Girona und zwei Ausflüge in die Umgebung, um uns unsere neue Heimat zu zeigen. Besonders toll fand ich auch die Campus-Feste, die fast jeden Monat stattgefunden haben.
An Girona hat mir besonders gefallen, dass man sich innerhalb der Stadt, vor allem in der Altstadt „Barri Vell“, oft zufällig begegnet ist und sich dann spontan verabredet hat. So entwickelten sich an einem Tag spontan mehrere schöne Events. Eines meiner persönlichen Highlights war es, mit Freunden entlang der Stadtmauer zu laufen und zusammen den Sonnenuntergang zu betrachten.
Girona liegt in Katalonien, daher sprechen die meisten Menschen dort Katalanisch. Aber es war auch kein Problem mit ihnen auf Spanisch zu kommunizieren. Englisch war zwar auch möglich, aber in manchen Situationen etwas schwieriger. Es gibt eine reiche Kultur mit vielen Festlichkeiten wie San Juan oder Sant Jordi. Die Einheimischen sind sehr nett, freundlich und hilfsbereit. Von ihnen haben wir auch ein paar Schritte von ihrem traditio- nellen Tanz, dem Sardana, beigebracht bekommen. Darüber hinaus gibt es in Girona häufig Straßenkonzerte und andere Aktivitäten.
Abschließend kann ich sagen, dass ich richtig glücklich bin, neue tolle Freunde aus den unterschiedlichsten Ländern kennengelernt zu haben. Wir planen uns gegenseitig zu besu- chen, worauf ich mich schon sehr freue. Ich bin unglaublich dankbar für diese Erfahrung. Girona ist eine wunderschöne Stadt mit einem ganz besonderen Charme. Ich habe mich dort sehr wohlgefühlt und werde definitiv nochmal zurückkommen. Daher kann ich Girona als auch die Partnerhochschule UdG jedem weiterempfehlen.