Charlotte Sahm | 2021
In welcher Branche und bei welchem Unternehmen hast du dein Praktikum gemacht?
Mein Praktikum hat mich nach Bremen verschlagen. Genauer gesagt ins wohninvest WESERSTADION zum Fußballverein Werder Bremen. Bei Werder Bremen war ich in der Abteilung Vertrieb tätig, die die Aufgabenbereiche Sponsoring und Hospitality bündelt. Wir sind zuständig für alle Partner und Sponsoren sowie die Vermarktung von Logen und Business Seats. Während meiner Zeit in Bremen habe ich nicht nur den Verein ins Herz geschlossen, sondern auch die Stadt. Meinen Weg zur Arbeit entlang der Weser, wenn hinter dem Stadion die Sonne aufging, vermisse ich schon jetzt! Selbst hatte ich Bremen und Werder im ersten Moment auch nicht auf dem Zettel, aber ich habe mich von Anfang an wohlgefühlt und kann es jedem empfehlen.
Wie lang ging dein Praktikum?
Insgesamt war ich sechs Monate bei Werder Bremen. Mein Praktikum begann mit dem ersten Nordderby zwischen Werder Bremen und dem HSV seit mehreren Jahren – zwar leider nicht mit dem perfekten Ergebnis für den SV Werder Bremen, aber es war trotzdem eine tolle erste Erfahrung und der Start in eine unfassbar gute Praktikumszeit!
Wann hast du dich auf die Praktika beworben und wie lief der Bewerbungsprozess ab?
Mein Vater hat mich mit Fußball großgezogen, daher stand für mich schon länger fest, dass ich mein Praktikum gerne bei einem Fußballverein machen wollen würde. Zunächst war ich auf die Medienabteilungen sowie auf Vereine fokussiert, zu denen ich schon eine persönliche Bindung hatte und die mich zurück in meine „Heimat“ Norddeutschland bringen würden – das waren zum einen der FC St. Pauli zum anderen Holstein Kiel. Über einen Kontakt kam ich dann mit dem damaligen Leiter Sponsoring von Werder Bremen in den Austausch und bewarb mich Anfang Februar auf die Praktikumsstelle. Eine Woche später hatte ich mein Vorstellungsgespräch und bekam wenige Tage später die positive Rückmeldung. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich bei einem der anderen Vereine eine Stelle offen und musste mich dann zwischen den beiden entscheiden. Nach reichlich Überlegung und einer Pro und Kontra Liste, die beim Wandern entstanden ist, habe ich mich dann für Werder Bremen und die neuen Erfahrungen im Sponsoring entschieden. Unsere Abteilung hat vier feste Praktikumsstellen, die regelmäßig als Pflichtpraktikum angeboten werden. Zwei Stellen sind für den Bereich Sponsoring vorgesehen, eine Stelle für den digitalen Vertrieb sowie eSports und eine weitere Stelle für den Bereich Hospitality.
Generell engagiert der Verein viele Praktikanten u.a. auch in den Bereichen Medien & Kommunikation sowie Marketing.
„Wie sehr man über sich hinauswachsen kann und aufblüht, wenn man einmal das gefunden hat, wofür man wirklich brennt. Ich habe das Glück mit meinem Praktikum meinen Traumjob gefunden zu haben und das ist ein unfassbar gutes Gefühl.“
Was waren deine Aufgaben?
Meine Aufgaben waren sehr vielfältig und individuell an meine Stärken angepasst. Vorweg kann ich sagen, dass in meinem Praktikum viel Wert auf Eigeninitiative gelegt wurde. Wer zeigt, dass er will und wer Ideen einbringt und voranbringt wird hierfür auch belohnt.
PowerPoint war während meines Praktikums definitiv mein bester Freund. Mit PowerPoint werden bei Werder Bremen alle Angebote an potenzielle oder bestehende Partner erstellt. Neben der Angebotserstellung habe ich Recherche betrieben und mich um die Organisation der Spieltage und der hier durchgeführten Partnerleistungen gekümmert. Im Laufe meines Praktikums wurde ich auch immer mehr in die Partnerbetreuung eingebunden und habe die Umsetzung der vertraglich vereinbarten Partnerleistungen betreut. Zudem durfte ich an Gesprächen mit potenziellen Partnern teilnehmen und habe Akquise Projekte angestoßen, die kurz vor Ende meines Praktikums auch zu einem Erfolg führten.Da ich mich persönlich sehr für den Themenbereich Nachhaltigkeit interessiere, wurde ich von Anfang an in Struktur- und Weiterentwicklungsprozesse eingebunden, habe gemeinsam mit meinen Kolleg:innen Ideen und Aktivierungen entwickelt und beispielweise auch die Aktionsspieltage für Inklusion und gegen Rassismus begleitet.
Wie man merkt: Der Praktikumsalltag bei Werder wird auf jeden Fall nicht langweilig!
Wie war die Stimmung? Wie groß war dein Team?
Die Abteilung Vertrieb besteht aus 15 Personen. Dazu zählen auch vier Praktikanten und eine duale Studentin. Zudem werden wir noch von dem Sportrechtevermarkter Infront unterstützt, die zusätzlich ein Team von fünf Personen stellen.
Neben meiner eigenen Abteilung war ich auch regelmäßig mit anderen Abteilungen wie Kommunikation, Marketing und CSR im Austausch.
Bei Werder Bremen spricht man oft von der Werder Familie und tatsächlich ist es genau das. Von Anfang an hatte ich das Gefühl Teil einer kleinen Familie zu sein. Die Stimmung ist harmonisch, offen und freundschaftlich. Bei Werder wird sich unabhängig von der Position geduzt. Bei Fragen hat jeder ein offenes Ohr und zeigt sich hilfsbereit.
Aus vielen kollegialen Verhältnissen sind echte Freundschaften entstanden und wir haben auch abseits von der Arbeit gemeinsame Unternehmungen durchgeführt. Von Badminton über Weihnachtsmarkt und gemeinsame Auswärtsfahrten. Natürlich hat hier Corona noch einen erheblichen Einfluss gehabt. In Zeiten ohne Corona wird bei Werder Bremen auch der abteilungsübergreifende Austausch gefördert, beispielsweise durch gemeinschaftliche Fußballrunden nach Feierabend.
Was hat dich am meisten überrascht während deines Praktikums?
Wie sehr man über sich hinauswachsen kann und aufblüht, wenn man einmal das gefunden hat, wofür man wirklich brennt. Ich habe das Glück mit meinem Praktikum meinen Traumjob gefunden zu haben und das ist ein unfassbar gutes Gefühl.
Außerdem hat mich die Offenheit und Verbundenheit in der Sportbranche überrascht. Man hört viel darüber, aber selbst zu erleben, wie vernetzt man auch mit anderen Vereinen und Sportpersönlichkeiten ist, ist noch einmal etwas anderes!
Was waren deine Hauptlearnings?
Es ist unfassbar wichtig, auf sein eigenes Empfinden und seine eigenen Ideen zu vertrauen und für diese einzustehen. Ich habe durch das Praktikum gelernt mutiger zu werden und für meine Ideen und meine Meinung einzustehen und meine Eigeninitiative wurde immer belohnt.Ein weiteres wichtiges Learning für mich ist es, den Austausch zu suchen. Es ist keine Schande, wenn man irgendwo nicht weiterkommt. Dann den Laptop zu nehmen, sich zu einem/einer Kolleg:in zu setzen und gemeinsam zu grübeln, bringt einen meistens weiter als man denkt!
Was war dein coolstes Projekt / dein coolster Moment?
Mein coolster Moment war definitiv mein erster Abschluss einer Partnerschaft, der aus einer Idee meinerseits hervorging und wo ich den Prozess von Angang bis Vertragsunterschrift komplett begleiten durfte. Coole Projekte hatte ich viele, aber meine Lieblingsprojekte waren immer die im Bereich Nachhaltigkeit. Mit nachhaltigen Unternehmen zu sprechen oder Aktivierungen zu planen, die dann auch noch einen Impact haben, war etwas ganz Besonderes.
Und natürlich war jedes Heimspiel ein Highlight, vor allem vor ausverkaufter Kulisse und mit Choreo und Ultras in der Ostkurve!
Was war deine größte Herausforderung?
Die größte Herausforderung für mich war der erste Auftritt vor potenziellen neuen Partnern. Da wird einem erstmal bewusst, dass man jetzt als kleiner Praktikant den großen Verein Werder Bremen vertritt. Aber auch hier gilt wie bei allem: Übung macht den Meister. Und heute gehört es zu meinen Lieblingsaufgaben mit Partnern zu sprechen und gemeinsam in den Austausch zu gehen sowie Ideen zu entwickeln.
Was sind deine Tipps an andere Praktikant:innen?
Hört immer auf euer Bauchgefühlt und lasst euch nicht einschüchtern. Steht für eure Meinung und eure Ideen ein und zeigt was ihr könnt. Die meisten Arbeitgeber, unabhängig von der Branche, sind begeistert, was wir Medienmanager alles können. Wenn ihr also zu euch selbst steht, euch nicht verstellt und immer versucht das Beste rauszuholen, kann eigentlich gar nichts mehr schief gehen!